Durch
den Verkauf der Herrschaft Obersulmetingen und andere
Transaktionen war es Johann Ludwig Constantin von Ulm
möglich geworden, Kaiser Leopold im Jahre 1702 ein
Darlehen von 400.000 Gulden zu gewähren und dafür
vom Kaiser die Grafschaft Hohenberg für 40 Jahre
pfandweise zu erhalten. 1722 löste der Kaiser das
Pfand wieder ein und überließ derer von Ulm
die Lehenherrschaften Werenwag, Kallenberg und Poltringen
als erbliche Mannlehen. Bis zum Jahre 1834 waren die Reichsfreiherren
von Ulm zu Werenwag Inhaber dieser Herrschaften.
Beachtenswerte Persönlichkeiten waren später:
Franz Anton, Sohn des Gallus von Ulm, der als erster das
Amt des Landvogts der Marktgrafenschaft Burgau (mit Residenz
in Günzburg) einnahm. Vier Generationen (mit nur
einer Unterbrechung) versahen dieses Amt und dienten dem
Haus Habsburg. Von ihnen wurde Ferdinand Carl von Ulm
(1725-1781) Regierungspräsident des unter Maria Theresia
neu organisierten Landes Vorderösterreich, mit Sitz
in Freiburg. Freiherr Cajetan von Ulm, Sohn des Ferdinand
Carl von Ulm-Erbach, zeichnete sich in den napoleonischen
Kriegen aus und wurde Feldmarschall. Das sichtbarste Zeugnis
des Wirkens der freiherrlichen Familie von Ulm-Erbach
ist noch heute die prächtige Rokoko-Pfarrkirche in
Erbach, die dank großzügiger Stiftungen der
Feifräulein Maria Beata und Maria Viktoria von Ulm-Erbach
(beide im Damenstift St. Stephan zu Augsburg) von1767
bis 1769 erbaut wurde.
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